Rybka

Rybka (russisch: Fischchen) ist eine von IM Vasik Rajlich programmierte 32-bit- und 64-bit-UCI-Schach-Engine.

Rybkas besondere Stärke liegt in dem gelungenen Versuch, einem Computer die Feinheiten des positionellen Spiels beizubringen. Das heißt Rybka wurde mit einem enormen Schachwissen ausgestattet, um gerade die bisher von Schachprogrammen vernachlässigten Stellungen, in denen kein direkter Materialgewinn möglich ist, zuverlässig zu beurteilen. Dadurch generiert Rybka beinahe menschliche Züge, entgegen der typischen Spielweise fast aller Schachprogramme, vorwiegend taktische Stellungen anzustreben und jeden Bauern gierig und unerbittlich zu nehmen. In geschlossenen „Anti-Computerschach“-Stellungen hingegen wissen die meisten Schachprogramme nichts mit sich anzufangen, und ziehen beispielsweise planlos ihren König hin und her. Stattdessen gewinnt man bei Rybka den Eindruck, dass die Schachengine tatsächlich einen Plan fasst (z. B. Königsangriff), und diesen positionell anstatt taktisch durchsetzt. Zugespitzt formuliert spielt Rybka selbst „Anti-Computerschach“, weil es sich positionelle Vorteile verschafft, die den anderen Schachprogrammen größtenteils unbemerkt bleiben.

Zusätzlich zu der Engine ist noch eine eigene graphische Oberfläche für Rybka geplant.

Geschichte

Die derzeitige Version Rybka 2.1 (August 2006) gilt als die stärkste UCI-Engine der Welt und führt weltweit alle wichtigen Ranglisten an. Seit Rybka 2.0 wird auch eine Version angeboten, die mehrere Prozessoren unterstützt.

Rybka konnte das 15. IPCCC Turnier in Paderborn, das CCT8 und das ICT6 in Leiden gewinnen. Bei der 14. Computerweltmeisterschaft 2006 in Turin belegte allerdings eine Testversion von Rybka 2 unter dem Namen Rajlich hinter Junior und punktgleich mit Shredder (aber mit schlechterer Feinwertung und Niederlage im direkten Vergleich) den dritten Platz.